Kooperative Stadtentwicklung

Kooperative Stadtentwicklung
Neue Wege gehen im Modellprojekt Rathausblock Kreuzberg – auch in der Kommunikation. Zum Beispiel mit dem Audiowalk zur Erkundung des Geländes

Die Arbeit des Modellprojekts Rathausblock in Berlin steht sinnbildlich für die aktuelle Debatte um die Frage „Wem gehört die Stadt?“. Das ehemalige Kasernengelände hinter dem Rathaus Kreuzberg ist eine der größten verbliebenen Innenstadtflächen, die stadtplanerisch gestaltet werden können. Das reiche baukulturelle und historische Erbe des Dragonerareals, das bunte Treiben am Mehringdamm, das Kiezleben und die hochpolitischen Debatten um die Zukunft eines neuen Stadtquartiers: All dies soll im Rathausblock nach dem Vorbild der „Kreuzberger Mischung“ erhalten und weiterentwickelt werden. Zebralog unterstützt die Akteur*innen im Modellprojekt seit 2017. 

Gemeinsam Stadt gestalten

Das erfordert vor allem eine transparente und nachvollziehbare Planung. Das Dragonerareal erlangte 2010 bundesweit Bekanntheit, weil es im sogenannten Höchstbieterverfahren dem Immobilienmarkt überlassen werden sollte. Jahrelang setzten sich unterschiedliche zivilgesellschaftliche Akteur*innen gegen die Privatisierung und für eine soziale und nachhaltige Entwicklung des Geländes ein. 

Schnell wurde klar: Der Planungsprozess im Rathausblock schafft nur Vertrauen, wenn Beteiligung kooperativ funktioniert. 2019 unterzeichneten schließlich sechs Partner*innen die „Kooperationsvereinbarung Modellprojekt Rathausblock Kreuzberg“. Zebralog gestaltete diesen Prozess aktiv mit und moderierte zwischen den einzelnen Kooperationspartner*innen. Die Arbeit im Modellprojekt entspricht der höchsten Stufe der Partizipation: der Mitentscheidung. Durch die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung haben sich die Partner*innen auf eine gemeinschaftliche und kooperative Entwicklung des Areals verständigt und seitdem nicht nur die Inhalte der städtebaulichen Entwicklung erarbeitet, sondern auch die Strukturen für ein gemeinsames Entscheiden auf Augenhöhe definiert.

Für eine sozial gerechte und solidarische Stadt

Die Ziele sind hochgesteckt: Es geht um günstige Mieten, die Schaffung eines Angebotes an Gemeinwohlräumen sowie die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung im neuen Quartier. Die Akteur*innen-Struktur im Projekt ist extrem vielfältig und bunt: stadtpolitische Initiativen, Wohnungsbaugesellschaft, Flächenverwalterin und verwalterische Institutionen, welche traditionell sehr unterschiedliche Interessen haben, müssen so strukturiert und begleitet werden, dass belastbare Ergebnisse entstehen könne. Zentrales Entscheidungsgremium ist der Zukunftsrat. Zebralog bereitet die monatlichen Sitzungen vor und moderiert diese.

Signet des Audiowalks

Kommunikative Stadtgestaltung: Der Audiowalk

Darüber hinaus begleitet und unterstützt Zebralog das Modellprojekt bei seiner Öffentlichkeitsarbeit. Ganz egal, ob es um Social Media-Kommunikation, Veranstaltungen oder klassische Pressearbeit geht. Da bestimmte Angebote pandemiebedingt in letzter Zeit nicht möglich waren, sind wir aber auch kommunikativ neue Wege gegangen: Anstelle von gemeinsamen Erkundungen des Geländes haben wir einen Audiowalk entwickelt, der das Gelände für alle Interessierten individuell erlebbar macht. An zehn Stationen erfahren die Hörer*innen mehr über Geschichte und Gegenwart des Dragonerareals. Und lernen so die Anliegen des Modellprojektes und seine Arbeit für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung und bezahlbares Wohnen auf dem ehemaligen Kasernengelände kennen.

Headerbild: S.T.E.R.N.

Projektteam und Mitwirkende

Kunden / Auftraggeber:
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Methoden und Formate:
Partizipatives Modellprojekt
Leistungen und Kompetenzen:
Moderation
Kommunikation
Mobilisierung
Design
Beratung
Themenfelder:
Stadtentwicklung

Wir haben Ihr Interesse geweckt?