Das Revier steigt um

Das Revier steigt um
Beteiligung zum Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier

Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 – das empfahl 2018 die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission. Für Deutschland, aber besonders für die Braunkohle-Regionen, bringt dieser Transformationsprozess wesentliche Veränderungen im Energiebereich, aber auch in Gesellschaft und Wirtschaft mit sich.

Der Herausforderung der Energiewende gestalten

Das Rheinische Revier zwischen Köln, Aachen, Düsseldorf und Mönchengladbach ist seit Jahrzehnten stark von der Braunkohle geprägt. Die vom NRW-Wirtschaftsministerium eingesetzte Zukunftsagentur Rheinisches Revier koordiniert dort den Strukturwandel. Der wird maßgeblich von den Menschen aus der Region getragen. Damit sie den Wandel aktiv mitgestalten können, wurde für das Revierjahr 2020 eine breit angelegte Beteiligung der Zivilgesellschaft ausgerufen. Unter dem Motto "Zukunft durch Partizipation" waren die im Revier lebenden Menschen dazu eingeladen, sich aktiv einzubringen. Den Beteiligungsprozess organisierte Zebralog. Dabei ging es ganz konkret um das Wirtschafts- und Strukturprogramm (WSP) der Landesregierung, das die Leitplanken für die zukünftige Entwicklung des Reviers festsetzt. Anfang 2021 sollte eine überarbeitete Fassung dieses Dokuments vorliegen, das auch die Anregungen der Bürger*innen widerspiegelt. 

Direkt zum Auftakt wurde der Prozess von den Einschränkungen der Corona-Krise getroffen. Doch schnell konnte das Konzept angepasst und Formate als Videokonferenz ins Digitale verlegt werden. Für den Spätsommer 2020 wurden dann Vor-Ort-Veranstaltungen mit Abstandsregelungen und Hygienekonzept durchgeführt.

Digitales Revier-Forum

Wirksam beteiligen - auch unter pandemischen Bedingungen

Der Beteiligungsprozess umfasste vielfältige Formate - von informativen Revier-Foren über Revier-Touren in den betroffenen Gemeinden zu interaktiven und kreativen Werkstatt-Veranstaltungen. Zudem wurde als beratendes Gremium eine Spurgruppe eingerichtet, bestehend aus Vertreter*innen der organisierten und nicht-organisierten Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Poliitk. Sie tagt seitdem mehrfach im Jahr. Das erste Spurgruppen-Treffen Mitte März 2020 war auch die erste Veranstaltung, die kurzfristig von Zebralog in Form einer Videokonferenz umgesetzt wurde. Von Mitte April bis Anfang Juni 2020 lief außerdem der ohnehin geplante Online-Dialog zu den Kernthemen des Wirtschafts- und Strukturprogramms. 

Eine Auftakt-Veranstaltung mit Podiumsgesprächen ins Digitale zu verlagern -  geht nicht? Das geht sehr wohl – wie die erfolgreiche Durchführung des Digitalen Revier-Forums am 12. Mai mit der Dialog-Insel von Zebralog bewiesen hat. Weit mehr als 200 Zuschauer*innen schalteten an diesem Abend ein – doppelt so viele wie beim Forum vor Ort zu erwarten wären. In Form einer Video-Konferenz führten die Zebras durch den Abend und sprachen mit Expert*innen zum WSP und dem Beteiligungsprozess. Die Videokonferenz wurde live auf der Dialoginsel von Zebralog gestreamt, wo die Zuschauer*innen ihre Fragen und Beiträge an das Podium in einem Chat stellen konnten. Außerdem wurde interaktiv das Online-Tool Mentimeter genutzt, um die Stimmung im „digitalen Saal“ einzufangen.

Inzwischen liegt eine partizipativ erarbeitete "Bürgerbeteiligungscharta Rheinisches Revier" vor. Sie ist das Leitbild für den weiteren Prozess der Öffentlichkeitsbeteiligung und inzwischen auch als wichtiger Bestandteil in das Wirtschafts- und Sozialstrukturprogramm des Landes NRW eingeflossen.

Projektteam und Mitwirkende

Kunden / Auftraggeber:
Zukunftsagentur Rheinisches Revier
Methoden und Formate:
Bürgerdialog
Leistungen und Kompetenzen:
Beratung
Prozessbegleitung
Themenfelder:
Stadtentwicklung
Umwelt und Energie

Wir haben Ihr Interesse geweckt?