Deutsche Pilotkommune für EU-Projekt EMPATIA gesucht!

Welche Online-Lösungen können Bürgerhaushalte verbessern? Das wollen wir mit einer deutschen Pilotkommune testen. Interessiert?

Lissabon (Portugal) und Říčany (Tschechien) sind bereits dabei. Jetzt sind deutsche Kommunen gefragt: Wer hat Interesse, die  Bürgerhaushalts-Plattform von EMPATIA zu nutzen oder bestimmte Module in eine bestehende Online-Plattform einzubinden? EMPATIA steht für “Enabling Multichannel PArticipation Through ICT Adaptations”. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt (2016 – 2017) und wird über das EU-Programm Horizon 2020 gefördert.

Welche Ziele verfolgt das Projekt?

Ziel des Projektes ist es, Online-Lösungen zur Verbesserung von Bürgerhaushalten zu entwickeln, insbesondere mit Blick auf den Einsatz verschiedener Kanäle (Web, vor Ort, SMS etc.) und deren Verzahnung. Dazu zählen zum Beispiel Lösungen für sichere Nutzerauthentifizierung, damit über verschiedene Kanäle nicht mehrfach abgestimmt werden kann, oder Lösungen für die Weiterentwicklung von Vorschlägen durch fachliche Bewertungen der Verwaltung oder Diskussionen bei Vor-Ort-Veranstaltungen. Darüber hinaus soll ein Fokus auf der Monitoring-Phase von Bürgerhaushalten liegen.

Geplant ist, eine modulare Open Source Online-Plattform für Bürgerhaushalte zu entwickeln. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, dass sich auch Teilmodule der Plattform in bestehende Online-Portale einbinden lassen, sodass auch Kommunen profitieren, die bereits über eine Bürgerhaushalts-Plattform verfügen.

Warum Pilotkommune werden?

Die innovativen Ansätze und technischen Lösungen, die im Rahmen von EMPATIA entwickelt werden, sollen in drei Piloten angewendet und getestet werden. In Portugal wird das Pilotprojekt zusammen mit der Hauptstadt Lissabon umgesetzt, in Tschechien mit der Kommune Říčany (nahe Prag).

Vorteile für die Pilotkommune sind

  • Kostenfreie Bereitstellung der EMPATIA-Plattform bzw. Einbindung bestimmter EMPATIA-Module in eine bestehende Plattform
  • Beratung und Konzeptionierung von EMPATIA-Modulen (inkl. Konzeptionsworkshop, in dem auch eine Priorisierung der zu entwickelnden und zu testenden Modulen stattfindet)
  • Evaluation des Bürgerhaushaltes im Rahmen von EMPATIA
  • Austauschmöglichkeiten mit anderen Pilotkommunen und Experten
  • Öffentlichkeitswirksamkeit: Teilhabe an einem großen, durch die EU geförderten Projekt als "Vorreiterkommune"

Wer kann Pilotkommune werden?

Als Pilotkommunen eignen sich sowohl Kommunen, die bereits einen Bürgerhaushalt durchgeführt haben, als auch solche, die zum ersten Mal die Durchführung eines Bürgerhaushalts planen.

Voraussetzungen zur Teilnahme als Pilotkommune sind

  • Durchführung eines Bürgerhaushaltes frühestens September 2016 und spätestens Ende 2017
  • Interesse an einem crossmedialen Verfahren (z.B. Bürgerwerkstatt zur Konsolidierung und Prüfung der Vorschläge, bevor sie in die Bewertung gehen)
  • Grundsätzliche Unterstützung aus Politik und Verwaltung

Wer ist noch mit im Boot?

Projektpartner sind das portugiesische Centro de Estudos Sociais (Projektkoordinator), die portugiesische Software-Firma OneSource (Hauptentwickler der technischen Module von EMPATIA), die Universität Mailand (auch Teil des Entwicklerteams der technischen Module), das tschechische StartUp Democracy2.1 (D21, verantwortlich für den Piloten in Říčany, Tschechien), die portugiesische Community Development Organisation InLoco (verantwortlich für den Piloten in Lissabon, Portugal), Brunel University aus England (als Projektevaluatoren) und Zebralog (verantwortlich für den Piloten in Deutschland).

Ansprechpartner für die Pilotkommune in Deutschland wird somit Zebralog (www.zebralog.de) sein. Englischkenntnisse sind nicht notwendig.

Dieser Beitrag wurde von Michelle Ruesch verfasst.

Wir haben Ihr Interesse geweckt?